Tanner trifft: Sabine Vogel

erschien schon im FRIZZ Leipzig Okt13:

 

Das letzte Wort in diesem Monat hat die in der Dreilindenstraße 25, gleich gegenüber der Musikalischen Komödie, beheimatete Therapeutin Sabine Vogel. Und da ihr für die „Kreative Gestalttherapie“ schlagendes Herz im Monat Oktober mit der „Woche der seelischen Gesundheit“ zusammenkommt, hat sie Grund und klare Worte:

Frau Vogel, vollenden Sie bitte diesen Satz: An Leipzig hat mich in letzter Zeit besonders aufgeregt, dass …

behindertengerechte Zugänge am Citytunnel fehlen – in der heutigen Zeit ein Unding

Ansonsten regen mich immer wieder Graffitischmierereien an Gründerzeithäusern auf, Hundebesitzer, die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner nicht entsorgen, Autofahrer, die auf Radwegen parken und genervte Eltern im Konsumstress, die ihre Kinder anschreien.

Frau Sabine Vogel gibt Auskunft

Frau Sabine Vogel gibt Auskunft

Was muss sich ändern?

In erster Linie die Einstellung der Mitmenschen bezüglich Verantwortlichkeit, Rücksichtnahme und Mitgefühl. Ich weiß aus meiner therapeutischen Arbeit, wenn der verständnisvolle Umgang miteinander und gegenseitige Akzeptanz zum Problem werden, weil Menschen sich selbst nur noch angegriffen und überfordert fühlen, dann kann es hilfreich sein, mal innezuhalten und das eigene Verhalten zu hinterfragen. Dazu brauchen Menschen Unterstützung, natürlich auch die Bereitschaft zur Veränderung und neue positive Erfahrungen. Wichtig sind dann Anlaufstellen, z. B.: Beratungsstellen oder therapeutische Praxen oder auch ein ganz spezielles Angebot, welches den Leipzigern demnächst zur Verfügung steht. In der Zeit vom 7. bis 23. Oktober sind interessierte und „veränderungsbereite“ Leipziger aufgerufen im Rahmen der „Wochen der seelischen Gesundheit“, einer Initiative des Bündnis Depression, zahlreiche kreative, als auch therapeutische Angebote, Informationsveranstaltungen und Workshops zu besuchen und für sich zu nutzen – zum Innehalten, zur Auseinandersetzung mit sich selbst, zum Spaß haben und um sich zu informieren.

Die Wochen der seelischen Gesundheit sind außerdem, wie ich finde, eine gute Möglichkeit zum Kennenlernen alternativer Therapieformen. Speziell die ganzheitliche Arbeit mit kreativen Medien, wie Farben, Musik und Bewegung, wie ich sie auch bei meiner psychotherapeutischen Arbeit einsetze, ist besonders wirksam und hilfreich – für Menschen, die unbelasteter und konfliktfreier ihren Alltag bewältigen wollen.

Wie würden Sie Leipzig beschreiben, für den, der die Stadt nicht kennt?

Leipzig ist wieder eine sehr schöne und eindrucksvolle Stadt geworden mit viel Geschichte, beeindruckenden Gründerzeithäusern, reichlich Grün und vielen gemütlichen und liebevoll gestalteten „Ecken“, in Innenstadt und Umgebung.

Und überall kommt man mit dem Fahrrad hin.

Welcher Ort ist Ihnen der liebste in der Stadt?

Einen bestimmten Lieblingsort habe ich nicht. Ich kann mich noch gut an die grauen und tristen Fassaden früherer Zeiten erinnern. Deshalb freue mich darüber wie hell die Stadt geworden ist, wenn ich mit dem Fahrrad durch Leipzigs Straßen und Parks fahre, bin froh über jedes sanierte Haus, über die zahlreichen Cafès und die Flüsse, die wieder das Tageslicht erblicken durften.

Wenn Sie in die Zukunft schauen, welche Pläne und Visionen haben Sie?

Was die allernächste Zukunft betrifft, so werde ich mich im Rahmen meiner Praxis mit einem Atemkurs auf die Tage der seelischen Gesundheit vorbereiten.

Generell habe ich vor die kreativ-therapeutische Arbeit mit ihrer hohen Effektivität und Wirksamkeit bei Alltagsbewältigung und Konfliktlösung bekannter zu machen und darüber zu informieren. Ein Tag der offenen Tür ist angedacht. Eine Vision wäre mehr Akzeptanz gegenüber dieser Therapieform durch die Krankenkassen bewirken zu können, damit Klienten/innen die Kosten nicht selbst tragen müssen.

Worauf freuen Sie sich in der nächsten Zeit besonders?

Ich freue mich besonders auf einen gemeinsamen Ausflug demnächst mit meiner Tochter und meinen beiden Enkelkindern zur Arche Nebra.

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