Zufriedene Kunden kommen wieder! (Volly Tanner trifft Gabi Wendt)

erschien schon in der Leipziger Internetzeitung:

Manchmal laufen einem Journalisten strahlende Menschen über den Weg, die haben gar lustige T-Shirts an. Und dann fragt der Tanner in uns allen natürlich nach, wo das Shirt her ist und wers gestaltet hat. Und schwupps landet man auf einer Treppe in Stötteritz im Gespräch mit einer charmanten, jungen Illustratorin, die eben auch T-Shirts kreiert und vertickt. Und das Becherchen Wein wird leerer und die Stimmung rotweiniger und die junge Illustratorin redseliger…
So geschehen mit Gabriela Wendt – und so geschrieben jetzt und immer wieder gern:

Wie bist Du zur Illustration gekommen?

Angefangen hat es bereits in der Kindheit. Ich hab schon immer gern gezeichnet, zu Hause, mit Kreide auf die Straße, an die Wand, auf die Ränder der Schulblöcke, … vor mir war nichts sicher. Vor 3 Jahren fing ich mit der digitalen Kunst via Photoshop und Illustrator an. Mittlerweile ist es auch der Stil, der mir am meisten Spaß macht und bei dem ich völlig die Stunden vergessen kann.
Als Kind hatte ich auch den Wunsch, bei Disney Zeichner zu werden. Mit der Zeit habe ich allerdings feststellen müssen, dass mein Zeichenstil stark von dem normalen Comicstil abweicht; dass ich lieber versuche nah an das Realistische zu kommen, ohne 100% fotorealistisch zeichnen zu wollen. „Illusion of Illustration“ beschreibt, denke ich, ganz gut meinen Stil.
Für mich stand schon immer fest, dass ich kreativ tätig sein möchte. Also habe ich eine Ausbildung als gestaltungstechnische Assistentin an der ABTW Leipzig gemacht und bin jetzt dabei, durch ein Praktikum bei 4iMEDIA mir praktische Erfahrungen anzueignen.

Was ist das für ein Buch, das du illustriert hast?

Ich wurde von Nancy Bujara, der Frau eines Freundes, vor einigen Wochen beauftragt, für ihr erstes Buch ein Cover zu gestalten. Thema des Ganzen war „Wunschkaiserschnitt – Für eine selbstbestimmte Entscheidung“. Dabei herausgekommen ist ein sehr weiblich anmutendes Cover mit einer jungen Schwangeren. Ihr hat es so gut gefallen, dass sie bereits angedeutet hat, ich könnte auch für ihr nächstes Buch das Cover machen. Auch wenn ich selbst noch keine Familienplanung habe, werde ich mir das Buch definitiv stolz ins Bücherregal stellen. Und ich hoffe, das tun viele Andere dann auch.

Die Geschichte mit Deiner befreundeten Band & dem Albumcover, da hörte ich ja etwas bimmeln im Gebälk, erzähl mal bitte…

Ich bin mit einer relativ neuen Rockband namens „Radio Queens“ befreundet. Sie haben bei einem Bandcontest eine Tonstudioaufnahme gewonnen und so entstand der Gedanke, dass ich bei ihrer ersten CD das Albumcover gestalten könnte. Das wird sicher eine sehr spannende und auch für mich neue Aufgabe, da der Look sich wahrscheinlich wieder etwas von meinem bisherigen abheben wird. Man entwickelt sich ja auch gerne weiter und probiert die eine oder andere Stilrichtung aus. Ich hoffe, dass ich bald loslegen kann.

Was bietest Du an? Shirts wo? Plakate was?

Generell biete ich bereits fertige Poster und Leinwanddrucke über Posterlounge.de unter Gabriela Wendt an. Dort findet man eine schon recht ansehnliche Ansammlung von Portraits von hübschen, jungen Damen, Tieren oder völlig freien Illustrationen. Außerdem nehme ich auch sehr gern persönliche Aufträge an. Wer ein völlig individuelles Poster für sein Wohnzimmer sucht, ist bei mir genau richtig. Natürlich hat jeder Künstler sein eigenes Steckenpferd, Motive, die er hauptsächlich zeichnet. Bei mir sind das Portraits, egal ob realistisch oder frei erfunden, und auch Tiere. Natürlich bin ich auch für jede andere Idee offen, lediglich Landschaften oder Architektur liegt mir nicht sonderlich. Ein mir besonders ans Herz gewachsenes Motiv, „Bad Girl Illustration“, biete ich auch als T-Shirtdruck über Spreadshirt.de an. Ich habe vor, die Motivwahl dort auch noch zu erweitern, wenn die Motive sich dafür eignen.

by volly tanner

by volly tanner

Wie muss man sich Deinen familiären Hintergrund vorstellen? Freund, Freundin, Kinder, Katzen, Hunde, Meerschweinchen?

Da ich Single bin, bildet mein Mops Yoshi den unmittelbaren Mittelpunkt in meinem Leben. So sehr er mir mitunter die Nerven raubt durch seinen ununterbrochenen Aufmerksamkeitsdrang, so sehr liebe ich ihn auch. Er ist quasi immer mit dabei, ob auf Arbeit oder beim shoppen – und man steht ständig im Mittelpunkt dank ihm. Ob ich das immer gut finde, ist allerdings fragwürdig.

Was ist Dein Ziel & wie gehst Du es an?

Natürlich wäre eine eigene Galerie irgendwann einmal das Größte überhaupt. Aber um klein anzufangen, denke ich, ist mein erstes Ziel mehr Bekanntheit zu erlangen. Dass die Menschen mit meinen Bildern und mir etwas verbinden. Und irgendwann möchte ich auch gern allein von der Kunst leben können, aber solang freu ich mich auch darüber, dass ich mit den Bildern mir das Nutella für die Brötchen verdienen kann.
Facebook und andere Social Media sind eine gute Quelle, um neue Kontakte auch außerhalb Leipzigs zu knüpfen. So fand mich zB. auch ein kleines neues italienisches Modelabel, in dessen Auftrag ich einen Print beisteuern konnte für die neue Kollektion. So versuche ich meinen Bekanntheitsgrad zu erweitern und natürlich auch durch zufriedene Kunden. Zufriedene Kunden kommen wieder, erzählen anderen von mir und verschaffen mir so einen größeren Radius. Natürlich erhoffe ich mir auch die eine oder andere Aufmerksamkeit durch Dinge wie dieses Interview.

Was unterscheidet Dich von all den anderen Illumäusen?

Mir wird immer wieder gesagt, ich hätte so eine wahnsinnig positive Ausstrahlung. Ich denke, dass macht mich aus und das versuche ich auch in meinen Bildern wiederzugeben. Ich bin immer mit 100% Begeisterung bei einer Zeichnung, und wenn sie 20 Stunden Zeit in Anspruch nimmt. Außerdem unterscheidet sich mein Stil von anderen, derzeit sehr beliebten Stilarten. Viele Illustratoren bedienen sich aus einer kleinen Palette von Arten, Mädchen und Frauen darzustellen. Meine Illustrationen stellen den Übergang von Fotorealismus und Illustration dar.

Danke, Gabi – und nun hoch die Tassen!

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